Duale Ausbildung

Was versteht man unter einer dualen Ausbildung und was ist das genau?
Das duale Ausbildungssystem in Deutschland genießt in der ganzen Welt einen besonders guten Ruf. Warum? Die Verzahnung der beiden Ausbildungsorte, dem Betrieb und der Berufsschule, macht unser Ausbildungssystem einzigartig! 
In der Berufsschule lernst du alle theoretischen Kenntnisse, die für deinen Ausbildungsberuf wichtig sind. In deinem Ausbildungsunternehmen kannst du diese Kenntnisse praktisch umsetzten und erlernst alle Fähig- und Fertigkeiten, die du für den Beruf brauchst. Damit ermöglicht dir eine duale Ausbildung eine an der Praxis orientierte Qualifikation, die bei der Suche nach einem Arbeitsplatz meistens notwendig ist. 
In der Regel besuchst du 1- bis 2-mal wöchentlich die Berufsschule (je nach Ausbildungsjahr) und arbeitest die anderen Tage im Unternehmen. Eine Ausbildung dauert zwischen 2,5 und 3,5 Jahren – abhängig vom Ausbildungsberuf, deinen Vorkenntnissen und Leistungen, da teilweise die Möglichkeit zur Verkürzung besteht. Beendet wird die Ausbildung mit einer Abschlussprüfung, auf die du von der Schule und dem Betrieb vorbereitet wirst. 
Während der gesamten Ausbildungszeit erhältst du eine Vergütung, die dir monatlich gezahlt wird. Die Höhe ist abhängig vom Beruf, den du erlernen willst, und dem Ausbildungsjahr, in dem du dich befindest. In vielen Ausbildungsberufen ist es normal, dass die Vergütung mit jedem Ausbildungsjahr steigt.
Die Voraussetzung für die Bewerbung ist vom Ausbildungsberuf und dem Betrieb abhängig. Häufig wird aber ein guter Haupt- oder Realschulabschluss erwartet. Aber natürlich kannst du auch mit einem Abitur eine Ausbildung starten. Am besten informierst du dich bei dem Unternehmen, welche Voraussetzungen für eine Bewerbung bestehen. 

Wie geht es nach der Ausbildung weiter? 
Viele Unternehmen legen großen Wert darauf, ihre Auszubildenden nach der Ausbildung zu übernehmen und bieten dir einen Vertrag an. Daneben stehen dir aber auch viele weitere Optionen offen. Es besteht z.B. die Möglichkeit einen Meister*innentitel zu machen und sich fachlich weiterzubilden. Du möchtest nach der Ausbildung studieren? Auch das ist kein Problem! Mit einem (Fach-) Abitur und einer Ausbildung hast du die besten Voraussetzungen, ein erfolgreiches Studium zu absolvieren. Aber auch andere Möglichkeiten der Weiterbildung garantieren dir, dass du mit einer Ausbildung vielfältige Entwicklungschancen hast! 

Warum sollte ich mich für eine Ausbildung entscheiden?
Nach der Schule mit einer Ausbildung zu beginnen, ist aus mehreren Gründen sinnvoll. Nicht nur Oberschulenschüler*innen, sondern auch Abiturienten*innen können von einer Ausbildung profitieren. 

  • Vergütung während der Ausbildung ermöglicht finanzielle Unabhängigkeit

  • Einstieg in das Berufsleben

  • Sammlung von Praxiserfahrungen (gut für Lebenslauf und für die weitere berufliche Laufbahn)

  • Umfassende theoretische und praktische Kenntnisse

  • Gute Übernahmechancen

  • Viele freie Ausbildungsplätze in der Region

  • Geregelte Arbeitszeiten und Tagesablauf

  • Persönliche Weiterentwicklung

  • Vielfältige Möglichkeiten der Weiterbildung (fachlich und persönlich)

  • Gute Basis für evtl. weiterführendes Studium

  • Sollte ein Studium scheitern oder ich stelle fest, dass diese Ausbildungsform nicht das passende für mich ist, habe ich mit einer abgeschlossenen Ausbildung eine perfekte Grundlage für einen guten Berufseinstieg. 

In welchen Bereichen kann ich eine Ausbildung machen?
In Deutschland gibt es über 300 Ausbildungsberufe – von handwerklichen über kaufmännische bis hin zu sozialen Berufen ist die Bandbreite riesig. Informiere dich am besten im Vorfeld, in welchem Bereich du tätig werden möchtest. Ein Berufswahltest (wie z.B. Check-U von der Agentur für Arbeit) kann dabei helfen, herauszufinden, welcher Ausbildungsberuf für dich am sinnvollsten ist. 
Du arbeitest gerne mit den Händen und bist technisch versiert? Dann könnte eine handwerkliche Ausbildung, z.B. als Metallbauer*in, Anlagenmechaniker*in oder Bäcker*in das Richtige sein. Wenn du gerne organisierst, im Büro arbeitest und den Überblick behältst, wärst du vielleicht im kaufmännischen Bereich gut aufgehoben. Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie z.B. Industriekaufleute, Bürokaufleute oder auch Verwaltungsfachangestellte. Dich interessiert eher der soziale Bereich? Du arbeitest gerne mit Menschen, pflegst Ältere und Kranke oder kümmerst dich um Kinder? Wunderbar, dann könnten die Ausbildungen in den sozialen Bereichen genau das richtige sein. Da gibt es z.B. die Ausbildung zur Pflegefachkraft, Erzieher*in oder auch Heilerziehungspfleger*in. 
Einen Überblick über die Berufsfelder findest du z.B. hier bei der Agentur für Arbeit

Wie finde ich heraus, was das Richtige für mich ist?
Als erstes solltest du dir die Frage stellen, was du gerne machst und welche Bereiche dich interessieren. Neben dem Berufswahltest können auch Gespräche mit deinen Eltern und deinen Lehrer*innen helfen, dies herauszufinden. Hast du mögliche Bereiche für dich entdeckt, geht es darum, erste Erfahrungen zu machen. Am besten suchst du dir Unternehmen odeer Einrichtungen in der Nähe aus und machst ein Praktikum oder schnupperst in den Beruf rein. Auch der Zukunftstag (https://www.girls-day.de/ und https://www.boys-day.de/) kann dir dabei helfen, einen ersten Einblick in Berufsfelder zu erhalten.