
Vollzeitstudium
Was ist ein Vollzeitstudium?
Du hast dein Fachabitur oder Abitur und möchtest dich theoretisch mit einem bestimmten Bereich beschäftigen? Dann könnte ein Vollzeitstudium das Richtige für dich sein. Hier steht wissenschaftliches Forschen und Lehren im Vordergrund. Du bearbeitest Fragestellungen systematisch und stellst die Ergebnisse nachvollziehbar dar. Je nach Studiengang werden theoretische Ansätze durch praktische Methoden ergänzt.
Ein Vollzeitstudium bedeutet, dass du etwa 40 Wochenstunden in Vorlesungen, Übungen, Referate, Hausarbeiten und Selbststudium investierst. Ein Bachelor dauert in der Regel sechs Semester (drei Jahre), ein Master vier Semester (zwei Jahre). Für den Masterabschluss ist ein Bachelorabschluss Voraussetzung. Weitere Abschlüsse sind z.B. das Staatsexamen für Jura oder Lehramt. Studieren kannst du an Universitäten oder Hochschulen.
Voraussetzungen für die Bewerbung um einen Studienplatz
Neben der Hochschulreife gibt es oft Zugangsbeschränkungen wie den Numerus Clausus (NC), der die Abiturdurchschnittsnote der Bewerber*innen des letzten Durchgangs angibt. Liegt dein Durchschnitt unter dem NC, kann es schwierig werden, einen Platz im gewünschten Studiengang zu erhalten. Da die NC-Werte je nach Studiengang und Hochschule variieren, solltest du genau prüfen, wo welcher Durchschnitt gilt.
Zusätzlich können Auswahlverfahren wie persönliche Gespräche oder Tests bestehen, besonders bei begrenzten Plätzen und vielen Bewerber*innen.
Unterschied zwischen Hochschule und Universität
Universitäten legen den Fokus stärker auf wissenschaftliche Forschung und theoretische Arbeit, während Hochschulen praxisorientierter sind, z.B. durch Praxisprojekte, Laborübungen oder Praxissemester. Die Gruppen an Hochschulen sind oft kleiner, was zu einer familiäreren Atmosphäre führt. Hochschulen bieten einen festen Vorlesungsplan, während Universitäten mehr Flexibilität und Selbstorganisation erfordern. In der Region kannst du am Campus Lingen der Hochschule Osnabrück studieren.
Einige Studiengänge gibt es nur an Universitäten, andere an beiden Institutionen. Überlege, ob du lieber theoretisch oder praxisorientiert studieren möchtest und welches Lernklima dir zusagt. Die Abschlüsse unterscheiden sich nicht.
Studiengänge und die richtige Wahl
In Deutschland gibt es über 22.000 Studiengänge. Überlege, welche Bereiche dich interessieren – wirtschaftswissenschaftliche, technische, naturwissenschaftliche, soziale oder geisteswissenschaftliche Themen. Deine schulischen Neigungen und Fähigkeiten können dir bei der Wahl helfen. Berufswahl- und Studientests im Internet sind ebenfalls nützlich.
Entscheide, ob du an einer Hochschule oder Universität studieren möchtest und wähle den Studienort. Schaue dir den Studienverlaufsplan an und bewirb dich bei mehreren Institutionen, um deine Chancen zu erhöhen. Studiengangsberatungen an Hochschulen und Universitäten können dir weiterhelfen. Kontaktdaten findest du auf den Homepages.
Nutze Schnupperstudienangebote, wie sie z.B. die Hochschule Osnabrück bietet, und sprich mit aktuellen Studierenden, um mehr über das Studium zu erfahren.
Bewerbung für einen Studiengang
Bewerbungen laufen über die Webseiten der Universitäten oder Hochschulen. Einige Studiengänge starten nur zum Wintersemester (Oktober), andere auch zum Sommersemester (März). Informiere dich über die genauen Regelungen. Bewerbungsfristen sind normalerweise der 15. Juli für das Wintersemester und der 15. Januar für das Sommersemester.
Wie geht es nach einem Studium weiter?
Nach deinem Bachelorabschluss kannst du entweder ins Arbeitsleben starten oder ein Masterstudium anschließen, um deine Kenntnisse zu vertiefen. Eine weitere Option ist eine wissenschaftliche Karriere. Als wissenschaftlicher Mitarbeiterin arbeitest du an Forschungsprojekten und kannst eine Promotion anstreben, die dir den Doktortitel verleiht. Wenn du dich für die Lehre interessierst, besteht die Möglichkeit, Professor*in zu werden. Dies erfordert jedoch eine gute Selbstorganisation und Freude am wissenschaftlichen Arbeiten. An Hochschulen ist zudem praktische Berufserfahrung notwendig.
Vorteile eines Vollzeitstudiums
- Intensive Beschäftigung mit einem Thema
- Hohe Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt
- Voraussetzung für Führungspositionen
- Bessere Verdienstchancen
Nachteile im Vergleich zum dualen Studium oder einer Ausbildung
Ein Studium bietet intensive theoretische Auseinandersetzung, aber weniger Praxiserfahrung, was den Berufseinstieg erschweren kann. Praktika und Werkstudententätigkeiten können diesen Nachteil ausgleichen.
Ein Studium muss selbst finanziert werden, einschließlich Semesterbeiträge und Lebenshaltungskosten. Viele Studierende arbeiten nebenbei, was belastend sein kann. Alternativ kannst du dich um ein Stipendium bewerben. In Deutschland gibt es über 300 Stipendiengeber, darunter der Wirtschaftsverband Emsland, der Studierende am Campus Lingen unterstützt. Informationen findest du auf deren Homepage. Auch die Organisation ApplicAid e.V. berät zu Stipendienprogrammen. Zudem kannst du BAföG beantragen, eine staatliche Unterstützung, die teilweise zurückgezahlt werden muss.
Ein Studium erfordert Disziplin und Selbstorganisation. Wenn dir das schwerfällt, könnte ein duales Studium oder eine Ausbildung besser geeignet sein. Ein späteres Studium ist immer noch möglich und du profitierst dann von mehr Reife und Praxiserfahrung.